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Hinter jedem erfolgreichen Buch steht ein gelungenes Verlagsanschreiben. Um dieses kleine Schriftstück kommt man nicht drum rum – so sehr man es sich manchmal auch wünscht. Natürlich wollen wir nicht, dass dein Manuskript wegen eines Anschreibens in der Schublade verstaubt, daher haben wir unser Redaktionsteam zusammengetrommelt und uns Gedanken über die wichtigsten Kriterien zum Verlagsanschreiben gemacht. Drei Überlebenstipps für dein Manuskript haben wir gefunden – sowie einen Geheimtipp. Neugierig geworden?
Vorneweg: Schau auf der Homepage deines Wunschverlages vorbei. Dort findest du nicht bloß Informationen dazu, welche Kriterien, Richtlinien bzw. Anforderungen dein Anschreiben aufweisen sollte; für den gewitzten Autor gibt es noch viel mehr zu entdecken. Denn wer will sein Bookbaby schon mit einem Sehr geehrte Damen und Herren auf den Weg schicken? Richtig, niemand. Unpersönliche Anreden sind auch bei uns nicht so gern gesehen. Natürlich sind sie kein Ausschlusskriterium, aber sehr viel Wortgewandtheit beweist du damit nicht. Selbst Spam-Mails schaffen es, dich und uns persönlich anzusprechen – am besten solltest du dir das genauso zum Standard machen. Ein Name ist wie das berüchtigte Abrakadabra oder Sesam öffne dich: Es öffnet Tür, Tor und Menschen. Aber keine Panik, wenn es sich einmal nicht herausfinden lässt, wer für die Lektorate bzw. Manuskripteinsendungen zuständig ist, dafür gibt es einen einfachen Trick: Liebes/Sehr geehrtes Verlagsteam oder – worüber wir uns immer sehr freuen – Liebes Romance-Edition-Team! Wenn du dir unsicher bist, wie höflich dein Anschreiben formuliert sein sollte, kann ein Blick auf die Homepage oder Social-Media-Kanäle des Verlags helfen. Kommuniziert dein Wunschverlag eher über Du oder Sie? Wir hier bei Romance Edition sehen nicht nur unsere Autoren, sondern auch unsere Leser als einen Teil von unserem Team, daher darfst du uns immer gern mit Du anschreiben.
Wichtig, wichtig, wichtig. Wir können es gar nicht oft genug betonen: Ein Massenmail ist so ziemlich der größte Fauxpas, den du dir bei deinem Verlagsanschreiben leisten kannst. Warum? Du gibst damit dem Verlag nicht das Gefühl, als wolltest du wirklich zu ihm. Natürlich ist klar, dass du dein Bookbaby nicht nur einem Verlag anbietest – es sei denn, du weißt, zu dem einen oder keinem –, denn die Chancen für eine Veröffentlichung sind größer, wenn du deine Fühler in ein paar Richtungen ausstreckst. Das verstehen wir, aber möchtest du wissentlich die zweite, dritte, vierte oder fünfte Wahl sein? Nein, wir auch nicht. Gut, dass unsere Welt nun digital ist und Postgebühren keine Rolle mehr spielen: Eine E-Mail je Verlag ist nicht so viel verlangt, oder? Etwas mehr Arbeit, aber mit einem tollen Effekt. Denn uns nicht in den CC zu setzen, bringt dir auf jeden Fall Pluspunkte!
Grundsätzlich wäre es wichtig – und zu deinem Vorteil –, wenn du dich vor dem Anschreiben mit deinem (Wunsch-)Verlag auseinandersetzt. Bei einer Bewerbung um einen Job wirst du dich zuvor auch über das Unternehmen schlau machen, um sicherzugehen, dass ihr zusammenpasst, nicht wahr? Auch dein Wunschverlag sollte ein gutes Match für dich und dein Bookbaby sein. Daher: Schau dir das Verlagsprogramm an und stelle dir diese zwei Fragen: Passt dein Roman zu den bereits erschienenen Büchern? Kann er das Programm gut ergänzen? Stalke auch Instagram, Facebook und Co, wenn vorhanden. Dafür sind sie ja da ;) Wir hier bei Romance Edition wissen, was unsere Leser möchten und von einer Veröffentlichung erwarten. Bei der Prüfung einer Manuskripteinsendung überlegen wir uns zuerst, ob unsere Leser daran Interesse hätten. Bei einem tollen Buch kann man auch mal ein Risiko eingehen – was wir auch tun. ABER jeder Verlag hat gewisse Grundsätze, die einem oft erst klarwerden, wenn man sich intensiv mit dessen Programm auseinandersetzt. Bei uns zum Beispiel gilt: Kein Happyend, kein Buchvertrag. Ja, Shakespeares Romeo und Julia hätten wir tatsächlich abgelehnt. Denn unsere Leser vertrauen darauf, dass sie am Ende nicht Rotz und Wasser heulen – zumindest nicht aus Trauer um einen Prota. (Freudentränen sind aber immer willkommen.) Dieses Vertrauen unserer Leser ist uns nicht nur wichtig, sondern liegt uns am Herzen; daher spielen bei einer Manuskriptprüfung die Wünsche unserer Leserschaft immer eine Rolle. Die meisten Verlage haben eine Liste mit Kriterien, die bei einer Manuskriptprüfung ausschlaggebend sein können und auf den meisten Webseiten sind diese Infos auch zu finden. Hier kannst du einen kurzen Blick auf unsere Infoseite für Autoren werfen. Alles Wichtige auf einen Klick. Mal ehrlich, da hatte es Harry beim Suchen der Horkruxe schwieriger, nicht?
Nur Jung und Alt sprechen anders? Oh nein, denn jeder Mensch hat einen anderen Wortschatz und Begriffe, die er/sie ständig verwendet. Bei einem Verlag ist das im Übrigen nicht anders. Ja, bei einem Korrektorat von uns fliegt schon mal das Wort komplett raus – oder alle. Geschmacksache? Nicht unbedingt, oftmals klingt es zu hart und ist damit ein Störfaktor für den Satzrhythmus. Für uns ist das über die Jahre zu einer Sprachgewohnheit geworden, solche hast du bestimmt auch. (In der Linguistik spricht man von Registern, falls dich das interessieren sollte.) Wenn du beim Stalken der Verlags-Homepage oder der Social-Media-Kanäle etwas genauer hinsiehst, wird dir auffallen, dass gewisse Begriffe immer wieder auftauchen. Wenn wir hier bei Romance Edition von Lovestorys sprechen, fallen meist Wörter wie: aufregend, sexy, prickelnd, süß, heiß, frech, Alpha, etc. Das sind Keywords und diese kannst du zu deinem Vorteil nutzen. Finde zwei, drei Begriffe zu jedem Verlag, die für diesen typisch sind und zu deinem Bookbaby passen, dann baue diese in dein Anschreiben ein. So sprechen du und dein Wunschverlag dieselbe Sprache.
Wie du siehst: Das Verlagsanschreiben ist nicht der große, böse Wolf. Also zieh die rote Kappe vom Kopf, hol dein Manuskript aus der Schublade und fang gern mit einem Liebes Romance-Edition-Team an ;) Auch wenn dein Manuskript diesmal nicht an uns geht, wollen wir dir eins noch mit auf deinen Weg geben: Lass dich von einem Verlagsanschreiben nicht unterkriegen. Du hast einen ganzen Roman geschrieben, da packst du auch diesen kurzen Text.
Aus der Romance Edition Redaktion von Jennifer
Wie du auf ein Happyend für dein Bookbaby hinschreibst? Kenne dein Buch, kenne deinen Verlag.